Deutsches Treibhausgas-Monitoring auf internationaler Bühne
Um zu überprüfen, ob nationale Klimaschutzziele erreicht werden, ist es wichtig, den Ausstoß von Treibhausgasen zu überwachen. Über die Rolle dieser sogenannten Emissionsverifikation wurde unter dem Motto „Vertrauen durch Transparenz“ im deutschen Pavillon auf der UN-Klimakonferenz in Dubai (COP28) Anfang Dezember diskutiert. Mit dem Aufbau des Integrierten Treibhausgas-Monitoringsystems (ITMS), an dem sich das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beteiligt, strebt Deutschland eine unabhängige Überwachung der nationalen Treibhausgasemissionen an. Koordiniert werden die Arbeiten vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie und vom Deutschen Wetterdienst.
Unabhängige Verifizierung der Emissionen
„Die jeweils zuständigen staatlichen Stellen, in Deutschland das Umweltbundesamt und das Thünen-Institut, berechnen die nationalen Treibhausgasemissionen. Sie können derzeit aber keine flächendeckende Verifizierung durchführen“, sagt Ralf Kiese vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung, dem Campus Alpin des KIT in Garmisch-Partenkirchen. „Durch unser transdisziplinäres Projekt wird es nun möglich, die tatsächlichen Treibhausgasemissionen mit einer höheren zeitlichen und räumlichen Auflösung zu quantifizieren. Dazu nutzen wir aktuelle Modellierungen der Treibhausgasquellen und -senken, der gemessenen Konzentrationen in der Atmosphäre sowie des meteorologischen Transports.“
Am Ende soll dann ein operationelles System stehen, das die drei Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas hochaufgelöst nachweisen kann. Diese deutsche Initiative zur Verifizierung von Treibhausgasemissionen kann auch auf andere Länder angewendet werden und soll diese anregen, ähnliche Systeme zu etablieren.